„Aufnahmestop für Neupatienten? Besser NICHT!“
Viele Praxen entschließen sich aus Gründen der vorzeitigen Budget Erfüllung zu einem generellen Aufnahmestop für Neupatienten. Dies ist jedoch wenig ratsam, da dadurch auch all die Patienten für die Praxis verloren gehen, die zu Zuzahlungen bereit sind und das Budget dadurch in weitaus geringerem Maße (oder gar nicht) belasten.
Dies spielt z.B. für Ophthalmologen eine besondere Rolle: Hier lassen sich, wenn aus einer Kassenleistung eine IGeL gemacht wird, nicht nur die Leistung selbst, sondern auch die Voruntersuchungen und die Nachsorge privat liquidieren (z.B. Cataract, Amblyopie etc.)
Dies setzt eine entsprechend sensibilisierte und trainierte Rezeptionistin voraus, die willens und fähig ist, den Patienten im Rahmen eines unverfänglichen, netten Gespräches durch einige wenige Fragen zu klassifizieren und hinsichtlich seines Behandlungsbedarfes und seiner Zuzahlungsbereitschaft einzuschätzen. Dafür haben sich die folgenden Fragen und Formulierungen bewährt:
Wir können sehr gerne gleich nach einem Termin schauen. Ich gebe Ihnen vorher noch einige Informationen zu unserer Praxis: Es spielt für uns keine Rolle, ob Sie privat oder gesetzlich versichert sind. Unser Behandlungsansatz ist so, daß wir jedem Patienten die optimale Lösung für seine Gesundheit und Sicherheit anbieten.
Nun ist es so, daß die GKV oft nur die Kosten für eine Standardbehandlung oder einen Kompromiß übernimmt - und der Rest vom Patienten selbst getragen wird. Wir sagen das fairerweise im Vorfeld, damit es nachher keine bösen Überraschungen für Sie gibt.
Sie sollen ja die Möglichkeit haben, sich für die Praxis zu entscheiden, in der Sie sich vom Behandlungsansatz her am besten aufgehoben fühlen. Möchten Sie sich das noch einmal überlegen oder möchten Sie jetzt einen Termin vereinbaren? Dann darf ich jetzt Ihre Daten aufnehmen.
Wenn Ihnen diese Vorgehensweise als zu „aggressiv“ erscheint, dann überlegen Sie bitte einmal, ob es wirklich besser ist, Neupatienten grundsätzlich abzulehnen.
Übrigens: Es sind erfahrungsgemäß die zuzahlungsbereiten Neupatienten, die mit dieser Vorgehensweise keine Schwierigkeiten haben. |